Neuerscheinungen
Colin Frank Al levende dink … Das Tier und seine Einordnung im Sachsenspiegel gebunden, 175 Seiten Vorwort
… mvget ir nv wunder hoeren sagen Nibelungenlied, nach der Handschrift A
Die vorliegende Arbeit wurde im Wintersemester 2023/2024 vom Fachbe-reich Rechtswissenschaft der Freien Universität Berlin als Dissertation angenom-men, die mündliche Prüfung fand am 16. Oktober 2023 statt. Dass dies gelang und meine Studie zum Sachsenspiegel nun, etwa 800 Jahre nach dessen – freilich nur annähe-rungsweise datierbarer – Urfas-sung erscheint, ist nicht allein mein Verdienst, wenn-gleich sämtliche Unzulänglichkeiten ausschließlich mir und niemandem sonst zur Last fallen. An erster Stelle gilt es, meinem Doktorvater, Prof. Dr. Ignacio Czeguhn (Freie Universität Berlin), herzlich für die Betreuung und sein stets offenes Ohr für Fragen zu danken. Prof. em. Dr. Heiner Lück (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) über-nahm die Aufgabe des Zweitgutachters, was als Emeritus einer anderen Universität wahrlich keine Selbstverständlichkeit war und ihm nicht hoch genug angerechnet werden kann. Ihm und den weiteren Her-ausgebern sei zudem für die freundliche Aufnahme in die Reihe SIGNA IVRIS gedankt. Es wäre nicht möglich gewesen, über mittelalterliche Rechtsgeschichte zu promovieren, ohne ein schweres Versäumnis meiner Schulzeit nachzuholen und auf meine „alten Tage“ noch Latein zu lernen. Viele wichtige Quellen wären mir sonst verschlossen ge-blieben. Anfänger- wie Fortgeschrittenenfragen be-antwortete mir engagiert Dr. Konrad Bach, dessen Schüler sich glücklich schätzen können, einen sol-chen Lehrer zu haben. Und als ich im Selbststudium an Grenzen stieß, half mir Luca Quaglierini, diese zu überwinden. Schließlich sei von Herzen meiner Familie und mei-ner Partnerin gedankt, die das Projekt liebevoll be-gleitet haben. Meine Eltern haben darüber hinaus als fleißige Korrekturleser vor der Drucklegung tatkräf-tig dazu beigetragen, dass dem Leser dieser Zeilen möglichst noch der letzte Flüchtigkeitsfehler erspart bleiben möge. Leipzig, im Januar 2024
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Julia Schilling Friedrich Weißler Ein deutscher Richter jüdischer Herkunft der Weimarer Republik broschiert, 456 Seiten Über den Inhalt
Friedrich Weißler war ein Richter und rechtswissen-schaftlicher Schriftsteller jüdischer Herkunft, der in drei stark unterschiedlichen politischen Ordnungen lebte und wirkte. Er wuchs im bürgerlichen Milieu des Deutschen Kaiserreichs in Halle (Saale), einer aufstrebenden Industrie- und Universitätsstadt in Mitteldeutschland, auf. In der Zeit der Weimarer Republik durchlief er eine erfolreiche Karriere, die ihn zuletzt als Landgerichtsdirektor nach Magdeburg führte. Nach der nationalsozialistischen Machtergrei-fung wurde Friedrich Weißler gewaltvoll aus seinem Amt und Beruf verdrängt. Er schloss sich der Beken-nenden Kirche in Berlin an und setzte hier seine juristischen Fähigkeiten für den Kirchenkampf ein. Im Jahr 1936 geriet er in Verdacht, die nicht öffent-liche und an Adolf Hitler gerichtete Denkschrift der Kirchenopposition inoffiziell an die Auslandspresse weitergegeben zu haben. Nach viermonatiger Gesta-pohaft wurde Friedrich Weißler im Februar 1937 in das Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht und nach wenigen Tagen mit allen Zeichen schwerer Misshandlungen tot in seiner Zelle aufgefunden. Das Leben und Wirken Friedrich Weißlers ist ver-bunden mit den zeitgeschichtlichen Umständen und Ereignissen, die auf ihn einwirkten und die er in einem gewissen Umfang beeinflusste. Am Beispiel seiner Biografie zeigen sich die Verknüpfung von privater Lebenswirklichkeit mit gesellschaftlichen, politischen sowie rechtlichen und rechtswissenschaft-lichen Entwicklungen. Die vorliegende Abhandlung gibt Einblicke in diese Verbindungen aus rechtshisto-rischer Perspektive. Es wird gezeigt, welche Faktoren den beruflichen Werdegang und die Berufsausübung Friedrich Weißlers zeichneten und welche Rechtsauf-fassungen Friedrich Weißler dabei leiteten.
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